Maut in Europa - Ein Ländervergleich

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Wenn Sie Ihre Urlaubsroute planen müssen Sie auch bedenken, dass Sie in manchen Ländern in Europa eine Maut bezahlen müssen. Diese müssen Sie dann natürlich auch zu Ihrem Urlaubsbudget dazurechnen. Manchmal müssen Sie eine Maut nach den gefahrenen Kilometern zahlen, manchmal können Sie aber auch vor dem Urlaubsbeginn bereits einen Pauschalbetrag für die Maut oder Vignette bezahlen. Wie die Regeln in den jeweiligen Ländern sind, was der Unterschied zwischen einer Maut und einer Vignette ist und wo Sie diese kaufen können, erfahren Sie in den nächsten Abschnitten.

Maut und Vignette - Wo ist der Unterschied?

Wenn Sie sich die Gebühren in Europa ansehen, fällt Ihnen schnell auf, dass es zwei verschiedene Begriffe gibt. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Maut und einer Vignette? Maut ist einfach nur der Überbegriff und heißt so viel wie Straßennutzungsgebühr</b<. In Europa gibt es dabei zwei Systeme, entweder Sie bezahlen die Nutzung durch eine Vignette, oder Sie zahlen Ihre Nutzung abhängig von der gefahrenen Strecke. Diese beiden Systeme zur Erhebung sind für jedes Land festgelegt und auch die Preise variieren. In manchen Ländern reicht es auch nicht aus die Maut nur für die Reisedauer zu bezahlen, manchmal sind nur Jahres- oder Monatsvignetten verkäuflich. Die Vignette bezeichnet übrigens einen Aufkleber welchen Sie auf Ihr Auto kleben müssen. So wissen die Beamten an der Grenze, dass Sie bereits gezahlt haben. Es gibt aber auch noch Länder die bisher keine Maut verlangen.

Maut oder Vignette - Wo gilt was?

Zu den Ländern in denen es bisher keine Maut gibt, zählt auch Deutschland. Hier ist lediglich eine Umweltplakette Pflicht. In Albanien besteht zur Zeit keine Mautgebühr, dennoch ist dort aber eine baldige Einführung geplant. In Andorra, Estland, Finnland, Liechtenstein, Luxemburg, Malta, Monaco, Ukraine, Vatikanstadt und Zypern gibt es ebenfalls keine Gebühren und es ist auch keine Einführung solcher Gebühren geplant. Um aufSchnellstraßen und Autobahnen in der Schweiz, Österreich, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, der Slowakei, Slowenien und Tschechien unterwegs zu sein, müssen Sie eine Vignette besitzen. Je nach Streckenlänge bezahlen Sie in Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Griechenland, Kroatien, Serbien, Mazedonien und Polen eine Mautgebühr.Eine Karte mit einer genauen Übersicht der Gebühren in den Ländern finden Sie auf der Webseite des ACE Auto Club Europa.

Maut bereits vor dem Urlaub bezahlen

Vignetten für Österreich, Schweiz, Tschechien und Slowenien und ermäßigte Mautkarten für Österreich, können Sie beim ADAC erhalten. Diese können Sie sogar Online bestellen. Die digitale Vignette für Österreich ist erst mal nur bei der Straßenbetreibergesellschaft ASFINAG erhältlich. Hierbei müssen Sie beachten, dass diese erst ab dem 18. Tag nach dem Kauf gültig ist. Oftmals können Sie Vignetten vor der Grenze bei Tankstellen kaufen. Zu den Tankstellen wo dies möglich ist, zählt zum Beispiel Aral.

Maut in Europa: Diese Kosten fallen an

Die Preise in Europa variieren teilweise sehr stark. Wenn Sie die Maut bezahlen, müssen Sie auch beachten, wie schwer Ihr Fahrzeug ist. Für Wohnmobile über 3,5 Tonnen gilt meist eine gesonderte Regelung und Sie müssen dann meist auch mehr zahlen. Um eine Übersicht über die Preise zu erhalten, haben wir hier die Regeln für die beliebtesten Urlaubsländer in Europa zusammengefasst.

Mautgebühren in Österreich

Wohnmobile über 3,5 Tonnen zahlen in Österreich eine streckenabhängige Maut und müssen mit einer so genannten Go-Box ausgestattet sein. Die Go-Box muss an einer Hauptzufahrtsstraße gekauft werden und wird mit einem Guthaben aufgeladen. Dieses Guthaben kann zwischen 75 EUR und 500 EUR liegen. Bei der Erstbenutzung kommen 5 EUR für die Bearbeitung hinzu. Auf dieser Go-Box muss das KFZ-Kennzeichen, die Fahrzeug-Kategorie und die EURO-Emissionsklasse eingetragen sein. Das Guthaben muss immer ausreichend sein, da die Box die Strecken erfasst und den anfallenden Betrag direkt abzieht. 2018 kostet eine Jahresvignette für ein Wohnmobil unter 3,5 Tonnen 87,30 EUR, eine Vignette für zwei Monate 26,20 € und für 10 Tage 9,00 EUR.

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Maut in der Schweiz

Auch in der Schweiz müssen Sie eine Vignette kaufen. Auch hier sind Wohnmobile über 3,5 Tonnen gesonderten Regeln ausgesetzt. Sie müssen eine Schwerverkehrsabgabe (PSVA) entrichten. In der Schweiz gibt es nur Vignetten die für 14 Monate gültig sind, eine Vignette für Wohnmobile unter 3,5 Tonnen kostet 40 CHF. Wohnmobile die schwerer sind als 3,5 Tonnen können auch für eine kürzere Zeit Vignetten kaufen, eine Vignette für 10 Einzeltage in einem Jahr kostet somit 32,50 CHF. Einer bis 30 aufeinander folgende Tage kosten pro Tag 3,25 CHF.

Polen

Wie in Österreich müssen Sie in Polen mit einem Wohnmobil über 3,5 Tonnen eine Box besitzen. Die viaBOX erhalten Sie in Polen gegen eine Kaution nur wenn Sie sich vorher bei viaTOLL anmelden. Über diese Box wird auch in Polen bezahlt. Große Mobile zahlen für die Einzelstrecken zwischen 3,39 EUR und 16,04 EUR. Kleinere Mobile müssen für jede Einzelstrecke etwa 1,02 EUR bis 6,76 EUR zahlen.

Kroatien

In Kroatien gibt es ein flächendeckendes Mautsystem. Wohnmobile über 3,5 Tonnen zahlen dabei pro Strecke ungefähr 10 EUR bis 240 EUR, kleiner Fahrzeuge etwa 7 EUR bis 160 EUR. Zusätzliche Sondergebühren fallen für die zwei Tunnel und zwei Brücken an. Der Ucka-Tunnel kostet für Wohnmobile ungefähr 46 Kuna, der Sveti Ilija Tunnel rund 30 Kuna. Für das Passieren der Krk-Brücke bezahlen Sie mit dem Wohnmobil ebenfalls etwa 46 Kuna, für die Mirna-Brücke circa 39 Kuna. Wohnmobile werden in Kroatien nach Achszahl, dem zulässigen Gesamtgewicht und der Fahrzeughöhe klassifiziert.

Italien

Genauso wie in Kroatien wird auch in Italien das flächendeckende Mautsystem durchgeführt. Hier kosten die Strecken für kleine Wohnmobile zwischen 1,70 EUR und 25,20 EUR. Größere Wohnmobile müssen einen Betrag zwischen 2,50 EUR und 37,50 EUR zahlen. Wohnmobile werden in Italien nach der Achsenzahl klassifiziert.  In den Alpentunneln wird aber noch anders zwischen den Fahrzeugen differenziert.

Maut in Frankreich

Das flächendeckende Mautsystem wird auch in Frankreich angewendet. Wohnmobile werden hierbei nach Gesamthöhe klassifiziert, Wohnmobile über 3 m müssen eine höhere Maut bezahlen. Dachboxen, Antennen oder Beleuchtungseinrichtungen werden dabei nicht mitgemessen. Die Gebühren für kleinere Wohnmobile beläuft sich auf einen Betrag zwischen 5,30 EUR und 116,80 EUR. Größere Mobile müssen etwas zwischen 8,10 EUR und 185,20 EUR bezahlen.

Spanien

Das spanische Autobahnnetz ist gebührenpflichtig, auf Schnellstraßen sind keine Gebühren zu zahlen. Die Gebühren können in Spanien stark variieren, da jede Autobahn ihren eigenen Streckentarif besitzt. Die folgenden Werte sind also nur grobe Angaben. Für kleinere Wohnmobile zahlen Sie eine flächendeckende Maut zwischen 0,70 EUR und 45,30 EUR. Größere Mobile müssen mit Preisen von 0,90 EUR bis 65,75 EUR rechnen. Fahrzeuge die eine Zwillingsbereifung/Doppelbereifung haben, müssen eine höhere Maut bezahlen. Außerdem ist die Maut von den Tageszeiten und Feiertagen abhängig.

Das fällt an in Portugal

Auch in Portugal variieren die Preise durch die Streckentarife jeder Autobahn stark. So gelten auch hier die folgenden Gebührenangaben nur als grober Richtwert. Zwischen 0,45 EUR und 16,75 EUR müssen in Portugal für kleinere Mobile eingerechnet werden, größere Fahrzeuge bezahlen etwas zwischen 0,75 EUR und 29,40 EUR. Wohnmobile werden hier nach der Achszahl klassifiziert, Tandemachsen zählen dabei als zwei Achsen.

Niederlande

In den Niederlanden wird die Maut für bestimmte Strecken erhoben. Zu den gebührenpflichtigen Strecken gehören der Westerscheldetunnel zwischen Terneuzen und Goes und der Kiltunnel bei Dordrecht. Hier müssen kleinere Fahrzeuge etwa 5 EUR zahlen und Fahrzeuge mit einer Länge über 6 m und einer Höhe von bis zu 3 m zahlen 7,45 EUR.

Schweden

In Schweden sind auch nur bestimmte Strecken gebührenpflichtig. Die Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden zählt dazu. Seit 2015 gibt es auch eine City-Maut für Göteborg und Stockholm. Für die Brücken in Sundsvall und Motala müssen Sie eine Infrastrukturabgabe zahlen. Für Wohnmobile bis zu 6 m kostet die Öresundbrücke in der ersten Hälfte des Jahres etwa 50 EUR. In der zweiten Hälfte des Jahres bezahlen Sie 6 EUR mehr. Die Motalabrücke kostet für Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen nur 5 SEK. Am Nachmittag und am Morgen müssen Sie für Göteborg und Stockholm höhere gebühren zahlen. Die Gebühren in Göteborg liegen je nach Tageszeit zwischen 9 und 22 SEK. In Stockholm variieren die Preise ebenfalls und liegen etwa bei 11 bis 35 SEK.

Dänemark

Wie auch in Schweden müssen Sie Gebühren für das Passieren über die Öresundbrücke Gebühren bezahlen. Natürlich sind dabei die Preise gleich. Auch für die Storebaeltbrücke müssen Sie Gebühren zahlen, dabei belaufen sich die Kosten auf 240 DKK wenn Ihr Fahrzeug unter 6 m lang ist und weniger als 3,5 Tonnen wiegt. Wohnmobile die länger als 6 m sind und über 3,5 Tonnen wiegen, müssen 365 DKK, also etwa 51 EUR zahlen. Mit diesen Hinweisen können Sie sich nun auf Ihre Reise machen. 

Levin K

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