Durch weiße Landschaften fahren, die friedliche Stille genießen und Orte für sich haben, die normalerweise von anderen Touristen belagert werden - Wohnmobilurlaub im Winter hat einen ganz besonderen Charme. Um die kalte Jahreszeit im Wohnmobil möglichst gut genießen zu können, gilt es aber ein paar Dinge zu beachten, vor allem bezüglich des Themas Winterreifen. Ob du in Deutschland unterwegs bist oder außerhalb, Glatteis und frostige Temperaturen werden Deine Begleiter sein. Um trotzdem sicher fahren zu können, erklären wir Dir alles was Du wissen musst zur Winterreifenpflicht für das Wohnmobil. So steht dem Skiurlaub, Familienausflug zu den Großeltern oder dem romantischen Kurztrip an Silvester nichts im Wege!
Prinzipiell gilt: Es gibt kein konkretes Datum, an dem die Winterreifenpflicht einsetzt. Stattdessen herrscht in Deutschland eine situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet, dass bei winterlichen Straßenverhältnissen Winterreifen aufgezogen sein müssen, also bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte. Die Faustformel von Oktober bis Ostern (O bis O) ist ein guter Reminder, aber auch eben nur ein grober Richtwert. Die situative Winterreifenpflicht gilt übrigens nur dann als erfüllt, wenn auf allen Radpositionen (beim Pkw zum Beispiel alle vier Räder) Winterreifen montiert sind.
Bisher war es so, dass wintertaugliche Ganzjahresreifen bzw. Allwetterreifen (gekennzeichnet mit der Abkürzung M+S, M&S oder M.S.) zulässig waren. Seit 2018 müssen die Winterreifen noch zusätzlich das Alpine-Symbol (Schneeflocke und Berg) aufweisen. Besitzt Du allerdings noch Reifen, die du vor Eintritt des neuen Gesetzes gekauft hast, kannst Du diese noch bis Ablaufdatum (spätestens 30. September 2024) benutzen. Außerdem sieht der Gesetzgeber eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm bei Winterreifen vor, Automobilclubs empfehlen allerdings mindestens 4 mm.
Kompliziert wird es, wenn es zu einem Unfall kommt, weil du im Winter weiterhin mit Sommerreifen gefahren bist. Dann trägst Du mindestens eine Teilschuld und es kommt zu einer „Beweislastumkehr“. Auf gut deutsch bedeutet das, dass Du als Fahrer beweisen musst, dass der Unfall auch mit Winterreifen passiert wäre. Klingt schwierig? Ist es auch, also lass es lieber gar nicht erst darauf ankommen.
Welche Winterreifen zu Deinem Wohnmobil passen? Dafür musst Du in Deine Zulassungsbescheinigung (oder auf Deine bisherigen Reifen) schauen. Am Reifen findest du die entsprechende Angabe an der Flanke, genauer gesagt ist brauchst Du den letzten Buchstaben der langen Reihe von Zahlen und Buchstaben. In der Zulassungsbescheinigung musst Du im Speed-Index im Teil 1 unter Ziffer 15 nachschauen. Auch hier gibt Dir der letzte Buchstabe auskunft über die zulässige Höchstgeschwingigkeit. Welche Geschwindigkeit der jeweilige Buchstabe vorgibt kannst Du mit Hilfe einer Übersichtstabelle prüfen.
Der Geschwindigkeitsindex des Reifens darf (außer bei M+S Reifen) niemals unter der bauartbedingten Höchstgewindigkeit des Fahrzeuges liegen. Dafür ist auch der so genannte Sicherheitsaufschlag wichtig, der auf die im Fahrzeugschein eingetragene bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit (bbH) hinzugerechnet wird. Dafür benutzt Du die Formel: bbH x 0,01+ 6,5 km/h. Bei einr bbH von 180 beträgt der Sicherheitszuschlag also 8,3. Die Reifen müssen also eine Maximalgeschwindigkeit von 180+8,3 aufweisen.
Prinzipiell gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz keine Vorschriften bezüglich des Umgangs mit Anhängern oder Wohnwagen, egal ob gebremst oder ungebremst. Allerdings sollte Deine eigene Sicherheit und auch die aller anderen Verkehrsteilnehmer im Vordergrund stehen und deshalb wird absolut zu Winterreifen für Anhänger oder Wohnwagen geraten. Automobilclubs und verschiedene Fachmagazine sprechen sich deutlich für Winterreifen aus. Sie stabilisieren den Anhänger beim Bremsen und in Kurven besser als Sommerreifen.
Gut zu wissen: Ohne Anhänger steht ein voll bremsender Pkw mit 50 km/h nach 30 Metern, mit Sommerreifen allerdings erst nach 62 Metern. Die Zahlen sprechen für sich, oder?
Fährst Du im Winter mit Deinen Sommerreifen weiter, kann sich das auf Deine Versicherung auswirken. Dir können so einige Leistungen gekürzt werden, wenn deine Kaskoversicherung von dem Verstoß Wind bekommt. Dir wird dann grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen, auch wenn Du von einem plötzlichen Wintereinbruch überrascht wurdest. Kommt es zu einem Unfall bei dem Du als Geschädigter giltst, musst Du eventuell dennoch selbst haften.
Wenn Du mit dem Wohnmobil oder Campingbus gerne die deutschen Gefilde im Winter verlassen möchtest und andere europäische Länder Dich neugierig gemacht haben, informiere Dich am besten im Vorhinein über die jeweiligen Winterreifenpflichten in Europa. Die Bestimmungen können variieren, sodass Du bei einem Roadtrip durch mehrere Länder auf alle Richtlinien vorbereitet sein solltest. In Frankreich herrscht beispielsweise keine Winterreifenpflicht, in Österreich bei winterlichen Straßenverhältnissen allerdings schon.
Gute Vorbereitung ist bei dem Wohnmobilurlaub auf alle Fälle sehr hilfreich. Falls Du schon Ideen hast, wo Du Deinen Winterurlaub verbringen möchtest, Dir aber noch das passende Gefährt fehlt, findest Du auf Yescapa eine große Auswahl an Wohnmobilen, Kastenwagen und Campingbussen. Hier kannst Du das zu Deinen Wünschen und Vorstellungen passende Wohnmobil einfach und unkompliziert mieten und einen wunderschönen Winterurlaub verbringen. Wenn Du bereits ein Wohnmobil besitzt und es in den Ruhephasen gerne zu Geld machen möchtest, vermiete es doch an andere Reiselustige über Yescapa. Dank einem umfassenden Versicherungspaketes ist Dein Fahrzeug gut abgesichert und Du hast völlige Entscheidungsfreiheit wem Du Dein rollendes Zuhause vermieten möchtest, für welchen Zeitraum und zu welchem Preis. Hier kannst Du ganz einfach und unkompliziert Deine eigene Anzeige erstellen.
Levin K
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