Die Entscheidung ist getroffen. Du möchtest Dir endlich ein eigenes rollendes Zuhause zulegen. Reisen auf Rädern, profitieren von der Freiheit überall und jederzeit anhalten zu können, flexibel und offen zu sein für Überraschungen, die auf dem Weg warten. In dem ersten Teil unserer DIY Camperausbau-Serie haben wir Dir bereits gezeigt welche Schritte in der Vorbereitung nicht fehlen sollten. Wir haben Dich begleitet in der Entscheidung für das geeignete Fahrzeug, Dir eine grobe Kostenaufstellung aufgezeigt und erklärt welche bürokratischen Schritte im Rahmen eines Ausbaus erledigt werden müssen. Falls Du diesen ersten Teil noch nicht gesehen hast, schau hier vorbei. Heute geht es mit folgenden Themen weiter:
Du hast Dich also für ein Fahrzeug entschieden und möchtest am liebsten direkt starten mit dem Ausbau? Vorher gibt es allerdings noch einige Punkte in der Planung, die Du beachten solltest. Eine wichtige Frage ist beispielsweise die nach der gewünschten Personenzahl, für die Dein Bus ausgelegt sein soll. Reicht es Dir Sitz- und Schlafplätze für Dich und eine weitere Person zu haben, oder soll zusätzlich Platz für Kinder, weitere Freunde oder Haustiere sein? Je nach Antwort musst Du den Camper entsprechend gestalten. Du kannst beispielsweise eine Dreier-Sitzbank im Fahrerhaus bauen oder auch zwei schwenkbare Sitze. Auch im hinteren Fahrzeugbereich kann man Sitzplätze unterbringen. Wichtig hierbei ist allerdings die Sicherheitsgurte zu bedenken, die für alle eingetragenen Sitzplätze Pflicht sind.
Bei der Planung der Schlafplätze kannst Du völlig kreativ sein und zwischen verschiedenen Varianten wählen. Ob das klassische Doppelbett am hinteren Ende des Fahrzeuges, längs verlaufende Einzelbetten oder quer angebrachte Stockbetten, Du kannst Deiner Fantasie je nach Ansprüchen und Geschmack freien Lauf lassen. Auch klappbare oder elektrisch bedienbare Betten sind eine Möglichkeit. Falls Du besonders viel Platz im Camper bevorzugst und es vorziehst im Zelt zu schlafen, ist natürlich auch das eine Option.
Falls dies Dein erstes DIY Campervan-Projekt ist, sind Strom-, Wasser- und Gasinstallation vermutlich eine der abschreckendsten Aufgaben. Es gibt in der Tat einiges zu beachten, vor allem die aktuellen TÜV-Bestimmungen. Falls Du Dich diesen Themen noch nicht gewachsen fühlst, empfehlen wir Dir professionelle Hilfe zu suchen um möglichen Fehlern und Folgeschäden vorzubeugen. Schäden am Motor oder ein Kabelbrand sind schließlich nicht zu unterschätzen.
Generell ist es empfehlenswert zusätzlich zur Autobatterie eine oder mehrere Nutzbatterien einzubauen, die beispielsweise durch die Fahrzeuglichtmaschine, Strom aus der Steckdose des Campingplatzes oder durch Solarenergie wieder aufgeladen werden. Ob letztere wiederum sinnvoll für Dich ist, hängt stark von Deinen Reiseplänen ab. Machst Du viel Wildcamping und möchtest möglichst autonom sein, kann eine Solaranlage in der Tat eine gute Investition sein. In jedem Fall solltest Du es vermeiden Dich nur auf die Autobatterie zu verlassen, die recht schnell leer gesaugt werden kann.
Weiter gehts mit dem Thema Wasser. Im ersten Schritt hast Du hier die Wahl zwischen Wasserkanistern oder eingebautem Wassertank. Außerdem brauchst Du natürlich eine qualitativ-hochwertige und verlässliche Pumpe, die das Wasser zum Wasserhahn bringt und die Ansammlung von Bakterien verhindert. Die nächste Frage ist die nach der Warmwasserversorgung. Bist Du sowieso jemand, der am liebsten kalt duscht und der nur im Sommer reist und auf Campingplätzen übernachtet? Ist dem nicht so und eine warme Dusche Dir wichtig, gibt es mehrere Optionen, dazu gehört die Gasheizung, mit der Du dank Luft- Wasser-Wärmetauschern das Wasser erwärmen kannst oder ein Gasboiler bzw. ein elektrischer Boiler. Natürlich kannst Du es auch zunächst einmal ohne Warmwasserversorgung probieren und später nachrüsten.
Die dritte technische Frage ist die nach der Gasanlage. Hier kommt es wieder einmal auf Deine Ansprüche an. Wirst Du einen Kühlschrank einbauen und im Camper kochen? Dann ist eine Flüssiggasanlage eine nötige Investition (-bitte vom Experten einbauen lassen und alle zwei Jahre eine Gasprüfung durchführen lassen-). Wenn es minimalistischer sein soll, kannst Du natürlich auch einen Campingkocher verwenden. Den kann man dann auch platzsparend in einer Außenküche benutzen, zumindest wenn es nicht regnet.
Die Elektronik und Technik ist geplant, was fehlt ist der Möbelausbau. Die Kernfrage ist hier: Wie viel Stauraum benötigst Du? Jeder DIY-Camper ist individuell und einzigartig. Trotzdem kannst Du Dich in dieser Frage wunderbar inspirieren lassen von Reisefreunden, die das Ausbau-Abenteuer schon vor Dir gestartet haben. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Der einzige Leitfaden ist Dein ganz persönlicher Geschmack und Stil, sowie Deine Prioritäten. Generell sind natürlich leichte und trotzdem stabile, resistente Materialien zu verwenden. Gebrauchsspuren machen einen Van nicht weniger schön, sondern erzählen eine Geschichte von erlebten Abenteuern. Trotzdem soll Dein Bus natürlich möglichst lange leben und auch nach ein paar Jahren noch ansprechend aussehen und funktionieren. Eine gute Qualität zahlt sich also in der Regel aus.
Hinweis: Plane möglichst auch die vielen kleinen Details ein, wie der Mülleimer in der Küche und Abschlussleisten an Arbeitsplatte für überfließendes Spülwasser.
In unserem Blogartikel über die Vorbereitung des DIY-Ausbau Projektes haben wir bereits über die ungefähr zu erwartenden Kosten gesprochen. Wie sieht es aber mit der Zeitplanung aus? Nun, es ist wenig überraschend, dass auch die stark von Deinen Ansprüchen, dem konkreten Basisfahrzeug und den Ressourcen abhängt. Verzichtest du auf komplizierte Installationen, kochst mit dem Campingkocher und nutzt eine einfache Außendusche, können wenige Wochen ausreichen. Sobald es aber ein wenig aufwendiger wird, sollte man mehr Zeit einplanen. Falls Du beispielsweise tagsüber einem Beruf nachgehst und nur die Abende und Wochenenden für den Ausbau nutzen kannst, vergehen schnell mal mehrere Monate. Maßgeblich beeinflusst wird Deine Zeitplanung natürlich auch vom Zugang zu Werkzeug und Materialien, Recherchearbeit und der Anzahl der helfenden Hände.
Du merkst, ein Camper Ausbau ist ein Projekt, das Ausdauer, ausgiebige Planung und Herzblut erfordert. Viele Details wollen beachtet werden; nicht umsonst gibt es unzählige Bücher, Artikel und Blogs, die sich damit beschäftigen. Trotz all der Arbeit und Mühe, die Du in das Projekt stecken wirst, versprechen wir Dir, es wird sich lohnen! Denke einfach an das Gefühl der Freiheit und des Stolzes, das Dich bei Deiner ersten Fahrt durchströmen wird!
Wir wünschen Dir viel Erfolg und würden uns freuen, wenn wir Dich bei Deinem Van Ausbau unterstützen können. Du kannst Dein Fahrzeug nämlich deutlich schneller rentabilisieren, wenn Du es in der nicht genutzten Zeit an andere Camperfreunde vermietest. Mehr Informationen dazu, wieviel Du dabei verdienen kannst findest du mit unserem Einkommenskalkulator.
Felicia H
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